Nach unzähligen Tagen haben uns heute nicht Sonnenschein und ungebändigtes Vogelgezwitscher aus dem Bett getrieben. Nebel und tiefhängende Wolken: ein Morgen um im Bett zu bleiben. Die frische Morgenluft hat uns dann doch gelockt und wir haben uns bei einem Morgenspaziergang von der nebligen Stille einhüllen lassen. Eine schöne Erfahrung der Stille, die im energiegeladenen Frühling oft zu kurz kommt. Aber gerade in turbulenten und ungewissen Zeiten wie diesen ist es wichtig zur Ruhe zu finden. Meditation und Achtsamkeit können dabei wertvolle Werkzeuge sein.
Warum ist Stille hilfreich? Wie hilft Meditation dabei zur Ruhe zu kommen? Das erklärt diese kurze Geschichte von einem Mönch und einem Brunnen.
Eines Tages kamen zu einem einsamen Mönch einige Menschen.
Sie fragten ihn: „Welchen Sinn siehst du in deinem Leben der Stille und Meditation?“
Der Mönch war mit dem Schöpfen von Wasser aus einem tiefen Brunnen beschäftigt.
Er sprach zu seinen Besuchern: „Schaut in den Brunnen. Was seht ihr?“
Die Leute blickten in den tiefen Brunnen: „Wir sehen nichts!“
Nach einer Weile forderte der Mönch die Leute erneut auf: „Schaut in den Brunnen! Was seht ihr jetzt?“
Die Leute blickten wieder hinunter: „Ja, jetzt sehen wir uns selbst!“
Der Mönch sprach: „Nun, als ich vorhin Wasser schöpfte, war das Wasser unruhig. Jetzt ist das Wasser ruhig. Das ist die Erfahrung der Stille und der Meditation:
Du erblickst dich selbst!“
Nach einer Weile sagte der Mönch erneut: „Schaut jetzt in den Brunnen. Was seht ihr?“
Die Menschen schauten hinunter: „Nun sehen wir die Steine am Grund des Brunnens.“
Da erklärte der Mönch: „Das ist die Erfahrung der Stille und der Meditation. Wenn du lange genug verweilst, siehst du den Grund aller Dinge.“